Gemeinsam mit der Kommende Dortmund, die bereits das Soziale Seminar an der Gesamtschule Scharnhorst betreut, beginnt in diesem Schuljahr das zweijährige Projekt „Wirtschaftsethik an Schulen in der Region Ruhr“, welches von der RAG Stiftung und der Kommende-Stiftung beneVolens finanziell gefördert wird. Es verbindet ökonomische Bildung mit dem Bewusstsein für ethische Verantwortung in der Wirtschaft, um eine gerechtere Gesellschaft und ein gutes Leben für alle zu fördern. Durch alltagsbezogene Beispiele und erfahrungsbasierte Methoden lernen die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Rolle in der Gesellschaft zu finden. An insgesamt drei Schulen werden im Projektzeitraum Unterrichtsreihen, AGs und Projekttage durchgeführt.
Mit der Frage: „Wie kommt man zu einer Wirtschaftsordnung, die den Menschen und dem Gemeinwohl dient?“ machten die Projektreferentinnen Charlotte Bachmair und Anna-Christina Beiker von der Kommende Dortmund den Projektauftakt an der Gesamtschule Scharnhorst. In den zwei Sowi-Kursen der Jahrgangsstufe 11 beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit den Mechanismen unserer Marktwirtschaft und den Problemen des andauernden Wachstums der Wirtschaft. Anhand eines eigens entwickelten Planspiels kamen die Schülerinnen und Schüler zu der Erkenntnis:
„Die Wirtschaft kann nicht immer weiter wachsen, da die Umwelt davon kaputt geht. Irgendwo muss das Wachstum auch mal zum Ende kommen. “
Im Verlauf der Unterrichtsreihe setzten sich die beiden Sowi-Kurse mit dem Problem auseinander, warum die Wirtschaft weiter wachsen soll, wenn die Lebenszufriedenheit der Menschen nicht mit wächst und die Umwelt unter diesen Umständen große Schäden erleidet. Daher wünschen sich mittlerweile 88 Prozent aller Deutschen laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung eine „neue Wirtschaftsordnung“. Aber wie kann nachhaltiges Wirtschaften für Mensch und Umwelt aussehen?
Die Schülerinnen und Schüler wurden zu Experten für Alternativen zu unserem Wirtschaftssystem: Umweltbelastung stärker besteuern? Unternehmen bei ethisch nachhaltigem Handeln unterstützen? Politische Anreize für weniger Konsum setzen? Schnell merkten die Schülerinnen und Schüler, dass auch diese Alternativen sich nicht als Allheilmittel herausstellen. Vielmehr müssen einzelne Aspekte der Systeme Stück für Stück etabliert werden, um die endlichen Ressourcen unserer Erde nachhaltig zu schonen und trotzdem die Lebenszufriedenheit aller Menschen zu steigern.